Bericht der von Jan Iven
Der Fleischer Joachim Kühn geht in Rente. Seinen Laden am Niedermarkt übernimmt ein alter Bekannter.
In Waldheim ist der Fleischermeister Joachim Kühn so etwas wie eine Institution. Gibt es doch bis heute kaum eine größere Veranstaltung oder Feierlichkeit in der Zschopaustadt, die ohne die Häppchen von seinem Partyservice ausgekommen wäre. Doch nun geht der 65-Jährige in den Ruhestand. Sein Ladengeschäft am Niedermarkt, das sein Vater 1952 gegründet hatte, hat er an den Fleischermeister Sebastian Scharf verkauft. Morgen soll es nach einigen Umbauten wiedereröffnet werden. „Ich höre mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf“, sagt der Waldheimer. Zwar habe es seine Vorteile, ein bisschen kürzerzutreten und nicht immer den Druck und die Last der Verantwortung zu spüren. „Allerdings möchte ich nun auch nicht sofort ganz aus der Welt sein“, sagt er.
Zumindest weiß er, dass er seinen Laden in gute Hände übergeben hat. Hat er den 34-jährige Scharf doch in den 1990er Jahren selbst bei sich im Betrieb zum Fleischer ausgebildet und ihm später sogar die Meisterprüfung abgenommen. „Er hat sich immer sehr engagiert und liebt seinen Beruf, dass ist das Wichtigste“, sagt Kühn über seinen Nachfolger. Am Ende seiner Ausbildung war dieser als bester sächsischer Nachwuchsfleischer ausgezeichnet worden. Kühn ist immer noch ein bisschen stolz auf die Leistungen seines ehemaligen Lehrlings.
Der ist inzwischen seinen eigenen Weg gegangen. Nach seiner Ausbildung bei Kühn hat er zunächst in verschiedenen Betrieben gearbeitet. Dann traf Scharf alle Vorbereitungen, um eine deutsche Fleischerei in Namibia zu übernehmen. Doch nach den Anschlägen vom 9. September 2011 in New York wurden seine Finanzierungspläne hinfällig. Und so richtete sich Scharf schließlich seinen eigenen Schlachterladen im Haus seiner Eltern in Tanneberg ein. Bald kamen auch eine eigene Schlachtstätte dazu, später eröffnete er eine erste Filiale in Altmittweida.
Diese Erfahrungen sind es, die Kühn an Scharf so schätzt. So sei dieser eben nicht nur ein guter Fleischer. „Er hat auch bewiesen, dass er ein guter Geschäftsmann ist“, so der angehende Pensionär. Als Kühn vor einigen Jahren schließlich mit der Suche nach einem Nachfolger begann, kam er daher schließlich auch auf seinen alten Auszubildenden zurück. Der eigenen Sohn konnte das Geschäft aus gesundheitlichen Gründen nicht übernehmen, und auch sonst gestaltete sich die Suche schwierig. Dabei hat er durch die Abnahme von Meisterprüfungen für Fleischer jede Menge Kontakt zu potenziellen Kandidaten. „Allerdings hat sich dabei nie etwas ergeben, weil ein Nachfolger natürlich auch die notwendigen finanziellen Mittel mitbringen muss“, so Kühn.
Doch den Kontakt zu seinem ehemaligen Lehrling Scharf hat Kühn immer aufrechterhalten. „Wir haben ja beim Partyservice in den vergangenen Jahren häufig zusammengearbeitet“, sagt Kühn. Und so kamen die beiden irgendwann auch auf eine mögliche Nachfolge zu sprechen. Schließlich wurden sich die beiden Männer einig. „Das ist eine gute Gelegenheit, unser Angebot auf Waldheim auszudehnen“, sagt Scharf, der die Zschopaustadt noch von früher gut kennt und schon seit Jahren im Kaninchenzüchterverein Erlau aktiv ist. Beliefert werden soll die Waldheimer Filiale von seiner Schlachtstätte in Tanneberg. Neben den üblichen Produkten eines Fleischers gehören auch Schaf, Ziege und Wild zu seinem Sortiment. Wobei Scharf, der kürzliche seinen Jagdschein erworben hat, manchmal auch selbst erlegte Rehe oder Wildschweine verkauft.
Doch den Kontakt zu seinem ehemaligen Lehrling Scharf hat Kühn immer aufrechterhalten. „Wir haben ja beim Partyservice in den vergangenen Jahren häufig zusammengearbeitet“, sagt Kühn. Und so kamen die beiden irgendwann auch auf eine mögliche Nachfolge zu sprechen. Schließlich wurden sich die beiden Männer einig. „Das ist eine gute Gelegenheit, unser Angebot auf Waldheim auszudehnen“, sagt Scharf, der die Zschopaustadt noch von früher gut kennt und schon seit Jahren im Kaninchenzüchterverein Erlau aktiv ist. Beliefert werden soll die Waldheimer Filiale von seiner Schlachtstätte in Tanneberg. Neben den üblichen Produkten eines Fleischers gehören auch Schaf, Ziege und Wild zu seinem Sortiment. Wobei Scharf, der kürzliche seinen Jagdschein erworben hat, manchmal auch selbst erlegte Rehe oder Wildschweine verkauft.